Da ein Teil der Atheisten und Säkularisten sich offen auf die Seite der Herrschenden stellt und den Geist der Utopie dem Antimodernen und Irrationalen zurechnet, kommt es umso mehr dazu, dass diejenigen, die ein Unbehagen mit der globalen imperialen Machtstruktur haben, sich spekulativen Deutungsmodellen zuwenden, wie der Anthroposophie, die auf einer idealistischen Grundlage das Werden eines freien Menschen propagiert und zumindest einen politisch oppositionellen Flügel hat, bei dem dieser Freiheitsgedanke sich auch in Gegnerschaft zum Imperialismus manifestiert.
Diese "Skepsis", die sich nur gegen die Opposition richtet, passt eben auch gut zu dem deterministischen und animalistischen Menschenbild, das Hubertus Mynarek bei Schmidt-Salomon ausfindig gemacht und kritisiert hat. (Siehe Hubertus Mynarek: Vom wahren Geist der Humanität.)
Dass der Konformismus sich als "Skepsis" ausgibt, ist ein besonders raffinierter orwelloider Coup.
Heute wird bald schon jeder als Aluhut(träger), also als Paranoiker wie einer, der sich Alufolie auf den Kopf setzt, um außerirdischen Einflüssen zu entgehen, diffamiert und zwar gerade von jenen selbsternannten Skeptikern, der Zweifel an den Narrativen und Propagandaphrasen des Mainstreams hegt und äußert, also ein Skeptiker im eigentlichen Wortsinne ist.
Der Begriff der
Skepsis hat immer einen ambivalenten Charakter, da er auch die Skepsis
gegenüber der Skepsis einschließt. So kann sie zum Empiriokritizismus führen,
wie man an der pyrrhonischen Skepsis sehen kann. Diese kommt zu dem Schluss,
dass man auf die gängigen und überlieferten Meinungen vertrauen soll, da es
ohnehin kein sicheres Wissen gibt. Aber nicht nur unter einer offensichtlich
konservativen Intention gibt es das, sondern auch unter jenen liberalen
pseudo-aufklärererischen Bestrebungen, die jede Opposition gegen den westlichen
Imperialismus bekämpfen, indem sie ihn mit Obskurantismen aller Art in einen
Topf werfen und manche Schwachstellen mancher solcher oppositionellen Aktivitäten dafür ausnutzen. So lässt sich das ganz deutlich für Aktivitäten wie die GWUP und Psiram feststellen.
Ihr Verständnis von Skepsis ist dann, nur skeptisch gegenüber den Kritikern und
Dissidenten zu sein und sonst einfach auf die herrschende „Mainstream“-Propaganda zu vertrauen. Jede Kritik und jedes Hinterfragen dessen gilt dann als Verschwörungstheorie. Es werden also die Beschäftigung mit illegalen Kriegen des Westens und Hintergründen von Terrorismus im Zusammenhang mit politischen und ökonomischen Interessen der Eliten und das Verbreiten von echten Verschwörungstheorien über das Wirken von Geheimbünden, die quasi aus dem Nichts auftauchen und nach Herrschaft streben und bereits beträchtlichen Einfluss ausüben auf einer Ebene angesiedelt. Dabei ist das zweite gerade im Unterschied zum ersten etwas, was von den Machthabern in Umlauf gebracht wird, um von den eigenen Machtinteressen abzulenken, wie man an dem Beispiel der Protokolle der Weisen von Zion sehen kann. Das Gleiche lässt sich auch sagen über jegliche solche Propaganda, die solche Stimmen, die sich für Frieden und Koexistenz einsetzen, pauschal als von der feindlichen Macht bezahlt unterstellt. Genau dies macht aber genau die Mainstreampresse, die gerne mal den "Verschwörungstheoretikern" und "Rechtspopulisten" pauschal unterstellt von Putin gesteuert zu sein (während sie gleichzeitig Putins rechtspopulistischen Gegenkandidaten Nawalny feiert). Also fällt der Vorwurf der Verschwörungstheorie auf sie selbst zurück. Dazu passt auch die auffällige Sprachschlamperei, mit der das Wort "Verschwörungstheoretiker" oft schon zu "Verschwörer" verkürzt wird. - Man schaue sich einmal den satirischen Preis des goldenen Bretts (im Sinne des Bretts vor dem Kopf) in
Österreich an. Dass dieser Negativpreis auch an den linksliberalen, aber auch antiimperialistischen Journalisten Ken Jebsen verliehen wurde, natürlich in Abwesenheit (nicht zu verwechseln mit der abgesagten, aber ernstgemeinten Preisverleihung durch die NRHZ am Ende des letzten Jahres) verdeutlicht eben auch, dass sich diese Skeptikervereinigung keineswegs nur gegen Wissenschaftsfeinde und Okkultisten richtet, sondern auch gegen aus der Sicht des westlichen Imperiums unerwünschte Journalisten, also gerade solchen Personen, die viel mehr ein Recht hätten, sich mit dem Begriff Skeptiker zu schmücken.
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